Medienmitteilung MenschenStrom gegen Atom vom 11. März 2012 13:30 Uhr

MenschenStrom gegen Atom fordert Zukunft ohne Atomstrom

Mühleberg, 11. März 2012, 13.30 Uhr –Genau ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Fukushima fliesst der MenschenStrom gegen Atom seit heute Morgen um 9.00 Uhr wieder. 8000Menschen marschieren an diesem friedlichen Anlass vom Bahnhof Gümmenen auf den Kundgebungsplatz beim AKW Mühleberg mit klaren Forderungen an Politik und Stromwirtschaft: Sofortige Ausserbetriebnahme der AKW Mühleberg und Beznau, Konkretisierung des Atomausstiegs sowie rascher und konsequenter Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Der Anlass wird von fast 200 Organisationen getragen.

Nach ersten polizeilichen Schätzungen haben sich bereits 8000 Menschen aus allen Landesteilen heute am ersten Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima auf den Weg gemacht, um beim AKW Mühleberg für die Ausserbetriebnahme der AKW Mühleberg und Beznau und für eine erneuerbare Zukunft zu demonstrieren. Bisher ist der Anlass absolut friedlich verlaufen.

Die ersten DemonstrantInnen besammelten sich schon früh um 8.30 Uhr beim Bahnhof Gümmenen. Von da erfolgte der Demozug in drei Blöcken, die ab 9.00 Uhr jeweils ungefähr jede Stunde bis 11.30 starteten und auf der Kantonshauptstrasse via Mühleberg zum Kundgebungsplatz beim Atomkraftwerk Mühleberg führten. Ausserdem reisten 1000 Menschen in zwei Velokarawanen aus Bern an. An den zahlreichen mitgeführten Fahnen und Transparenten war die rege Beteiligung von grösseren Organisationen wie Greenpeace, dem WWF, den Grünen oder der SP zu erkennen.

Politik, Stromwirtschaft und namentlich die BKW werden auf den Transparenten unmissverständlich dazu aufgefordert, in Sachen Energiepolitik endlich zu handeln. Zu lesen sind Forderungen wie etwa „Für eine nachhaltige Energiewende – Atomausstieg konkretisieren“ oder „Die Sonne scheint uns allen – nutzen wir sie!“ Denn trotz bekannter und im Falle des AKW Mühleberg nun sogar richterlich bestätigter Sicherheitsmängel sind gefährliche und überalterte Reaktoren wie das AKW Mühleberg und das seit Ende Februar weltweit älteste AKW Beznau noch immer am Netz. Das darf nicht sein, finden die Teilnehmenden am MenschenStrom und fordern „Mühleberg und Beznau vom Netz – jetzt!“ Genauso wichtig ist den DemonstrantInnen, dass der vom Bundesrat beschlossene Atomausstieg nun schnellstmöglich konkretisiert und umgesetzt wird. Die Schweizer Energiezukunft ist erneuerbar!

Der nationale Grossanlass enthält nebst dem nachdenklichen Teil zur atomaren Katastrophe in Fukushima mit dem Verwaltungsgerichtsentscheid zum AKW Mühleberg nun auch ein freudiges Element. MenschenStrom gegen Atom findet es aber nicht haltbar, dass das AKW Mühleberg - selbst nachdem dessen Mängel richterlich bestätigt sind - noch am Netz bleiben kann. „Umso wichtiger ist es, dass wir heute ein starkes Zeichen setzen und der BKW klar machen, dass die Bevölkerung die sofortige Abschaltung des AKW Mühleberg will.“, sagt Nina-Maria Kessler vom MenschenStrom gegen Atom.

MenschenStrom gegen Atom stellt aber nicht nur beim AKW Mühleberg, sondern auch bei den Atomkraftwerken Beznau 1 und 2 schwere Mängel festbei der Einschätzung der Naturgefahren, welche diese Anlagen bedrohen. Der Weiterbetrieb dieser altersschwachen Werke darf keine Sekunde riskiert werden. Der MenschenStrom ist weiter der Auffassung, dass es verfehlt wäre, in die Sicherheitsnachrüstung dieser drei überalterten Atomkraftwerke nochmals wohl über eine Milliarde Franken zu investieren. Diese Mittel müssen für den Atomausstieg und die Energiewende eingesetzt werden. „Wir wollen eine Stromversorgung, die vollständig auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz basiert und wirklich auf lange Sicht nachhaltig ist“, sagt Nina-Maria Kessler.

Diese Forderungen werden auch in der Hauptkundgebung von 13.30 bis 14.30 von den Rednern und Rednerinnen gestellt. Eröffnet wird das Redeprogramm mit einer Rede von Atsushi Nojima über die Situation in Japan ein Jahr nach der atomaren Katastrophe von Fukushima. Auch Jürg Joss von Fokus Anti-Atom sowie viele weitere werden als RednerInnen auftreten. Umrahmt wird das Redenprogramm mit Musik und Poesie für Jung und Alt. Um 16.00 Uhr endet die Kundgebung mit dem Marsch entlang der Saane zurück zum Bahhof Gümmenen. 


Der heutige Anlass ist bereits der dritte MenschenStrom gegen Atom. Die 181 Trägerorganisationen und 8000 Teilnehmenden senden eine klare Botschaft: Der Druck auf die EntscheidungsträgerInnen muss aufrecht erhalten bleiben, damit sie die konkrete und verbindliche Umsetzung des beschlossenen Ausstiegs aus der Atomenergie vorantreiben und die AKW Mühleberg und Beznau nun rasch abgeschaltet werden. Die Zukunft ist erneuerbar!

Kontaktpersonen

Mediensprecherin (deutsch): Nina-Maria Kessler, 079 533 06 26
Mediensprecher (französisch): Eric Peytremann, 077 489 52 33
Mediensprecher (italienisch): Matteo Buzzi, 079 58 184 96

Atomexperte (Mühleberg): Jürg Joss, 079 330 06 60
Atomexperte (Beznau): Leo Scherer, 078 720 48 36

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